Staffelberg, Oberfranken (LIF) – Sondagegrabungen
12.05.2017 - Bad Staffelstein
Bereits im Jahr 2015 fasste der Landkreis Lichtenfels den Plan, die westliche Toranlage des spätkeltischen Oppidums auf dem Staffelberg archäologisch auszugraben und an Ort und Stelle originalgetreu zu rekonstruieren. Nach mehreren Vorplanungen sollten 2017 kleinere lokal begrenzte Sondagen angelegt werden, um die von Bad Staffelstein zum Felsplateau des markanten Staffelbergs führende Hohlwegsituation zu überprüfen. Es galt herauszufinden, ob sich hier tatsächlich einst eine Toranlage befand, die die latènezeitliche stadtähnliche Anlage zum Hauptverkehrsweg, dem Maintal öffnete. Zwar scheinen sich im Gelände tatsächlich zwei Wälle parallel verlaufend und entlang des Weges Richtung Innenfläche zu ziehen, es war jedoch nicht sicher, ob diese Situation nicht später durch das Schaffen des Hohlweges selbst entstanden war.
Bei den insgesamt vier kleinen Grabungsschnitten, die ich unter der wissenschaftlichen Leitung von PD Dr. Markus Schußmann und in Kooperation mit Konstantin Teichmann durchführte, konnten wir tatsächlich Hinweise auf Mauerreste und auffällig viel Brandschutt (verkohlte Holzreste mit Eisennägeln und -beschlägen in größerer Zahl) dokumentieren. Der Beweis für das Vorhandensein eines Torgebäudes war somit erbracht. Die Ausmaße ließen sich jedoch nur schätzen. Bemerkenswert war zudem der Nachweis einer rollierten Fahrbahn im Süden, auf der auch Reste eines menschlichen Schädels gefunden wurden, welche schnell als keltischer Trophäenschädel identifiziert werden konnten.